FAST FEET Tübingen beim Wings for Life World Run in Zug
- oder -
FAST FEET Tübingen meets Murphy's Law
von Peter S.
Wir hatten es besser wissen müssen! Ursprünglich hatten sich fünf FAST FEET für den Wings for Life World Run (WfLWR) in Zug gemeldet. Doch schon bevor sich überhaupt jemand von uns Angemeldet hatte, gab es schon eine erste Absage wegen einer Verletzung. Kurz vor dem Lauf dann weitere verletzungs- und berufsbedingte Absagen.
Wir hatten es wissen müssen und haben es geflissentlich ignoriert: Dieses Jahr lag einfach kein Segen auf dem WfLWR. Zumindest nicht für uns. Uns - das waren in diesem falle Markus und ich. Wir trafen uns am Vorabend in Zürich zur Übernachtung und waren aufgrund unserer Läuferinduzierten Ignoranz noch vollig Ahnungslos. Auch ein letztes Warnzeichen am Sonntagmorgen - Markus hatte Schneeflocken gesichtet - wurde letztendlich als bedeutungslos erachtet.
Dann ging's los: Um kurz nach 8 sind wir mit der Bahn nach Zug gefahren. Die Venue war gleich gefunden, die Startunterlagen schnell abgeholt, und auch andere offene Fragen konnten schnell abgeklärt werden. Wir hatten genug Zeit unsere Sachen einzuschliessen, zu plaudern und uns in aller Ruhe einzulaufen. Es lief Perfekt - vielleicht ein bisschen zu Perfekt.
Um 13 Uhr dann der Start. Unser Plan war den ersten Kilometer ein bisschen schneller zu laufen um nicht zu sehr von übermotivierten Laufanfängern umgeben zu sein. Dann nach zirka 1,5 km gingen wir auf den geplanten Pace von 4:10-4:15 über. Zuerst ging's durch die Zuger Altstadt und kurz am See vorbei, dann wieder in Richtung Startbereich, und von da an in's Zuger Umland. Mittlerweile war das recht kalte, aber zunachst niederschlagsfreie Wetter zu einem Graupelschauer geworden. Anfangs noch halbwegs ertraglich kam dann noch Wind dazu und der Graupel ging in Schneeregen uber. Ein Verpflegungsstand nach dem anderen ging vorüber und so langsam wurde das Wetter auch wieder erträglicher. Bis zum Halbmarathon, den wir bei etwa 1:29 passierten, konnten wir den Pace ganz gut halten. Dann bei KM 28 - hier kam uns eine Dame mit Pferd entgegen - wurde uns zum ersten mal klar, dass es heute richtig schwer werden würde. Es war hier leicht abschüssig und trotzdem konnten wir kaum schneller als ein Pace von 4:25 laufen. War das schon der Mann mit dem Hammer? Eigentlich war uns das egal. Ab KM 30 wurde die Muskulatur so richtig schwer, allerdings hatte nun jeder der mit uns auf der Strecke war zu kämpfen. Dann bei km 36 - wir waren nun mit einem knappen 5er Schnitt unterwegs - kam für mich der ultimative Nackenschlag: Hier musste ich notgedrungen in die Busche und somit wertvolle Zeit liegen lassen. Danach ging das Rennen zwar für mich weiter aber es wurde nun richtig hart. Kurz bevor ich vom Catcher-Car geschnappt wurde musste ich krampfgeplagt in den Gehschritt wechseln. Bei KM 39,8.
Und Markus? Laut einer Nachricht von Thorsten hatte er es auf 49,4 km gebracht. Konnte das möglich sein? Eigentlich nicht! Vielleicht mithilfe eines RedBull? Die Auflösung kam hinterher: Markus hatte sich verlaufen und dabei unabsichtlich die Strecke abgekürzt. Anstelle von 49,4 km hatte er lediglich 44 km absolviert und wäre wohl regulär etwa bei KM 41 gecatcht worden.
Was ist nun unser Fazit? Hätten wir irgendwas anders gemacht, wenn wir die negativen Vorzeichen `richtig' gedeutet hatten? Nein! Ganz bestimmt nicht! Denn trotz allen Rückschlägen und Unwägbarkeiten hat uns der WfLWR mal wieder richtig Spass gemacht! Seinen es nun die netten und unkomplizierten Damen am Infostand, das entspannte Geplauder mit den Mitläufern auf dem Rückweg oder einfach die gigantische Atmosphäre beim Start, es gab so viele gute Gründe um zum WfLWR nach Zug zu kommen! Nächstes Jahr, wenn der WfLWR am 03. Mai 2020 ausgetragen wird, werden wir auf jeden Fall wieder mit dabei sein!